Moman C2 kabelloses Funkmikrofon im Test 🎤 der Rode Wireless Go Killer?

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Heute teste ich das drahtlose Funkmikrofon-System von Moman, das Moman C2 (Moman hat mir das Mikrofon zum Testen geschickt). Ich werde verschiedene Tests mit dem Mikrofon machen, z.B. am Gimbal oder mit dem Smartphone bei einer simulierten Online-Yoga-Klasse. Ich werde sogar ein paar Teile mit dem 3D-Drucker drucken! Bitte lest gerne weiter für meinen Test!

Ersetzt ein externes Aufnahmegerät

Bis jetzt habe ich immer ein externes Aufnahmegerät verwendet, das Zoom H1, damit ich noch gute Tonqualität habe, auch wenn ich weiter weg von der Kamera bin. Ich musste den Ton in der Nachbearbeitung synchronisieren, was extrem mühsam war und mich sehr viel Zeit gekostet hat.

Das Moman C2 ist für mich natürlich ein Traum, weil es direkt mit der Kamera verbunden ist und ich mir diesen Schritt sparen kann.

Ich werde verschiedene Tests mit dem Mikrofon machen, z.B. am Gimbal oder mit dem Smartphone bei einer simulierten Online-Yoga-Klasse. Ich will es auch mit dem Rode Wireless Go vergleichen. Das Moman Mikrofon ist billiger und sieht dem Rode ja zum Verwechseln ähnlich. Die Frage ist nur, ob die Tonqualität genau so gut ist.

Video

2,4 GHz vs. UHF

Das Moman C2 verwendet 2,4 GHz, das WLAN Frequenzband. Im Vergleich zu UHF-Geräten sind diese Geräte kleiner, dafür ist die Reichweite mehr beschränkt, v.a. wenn viele WIFI Geräte aktiv sind.

Die theoretische Reichweite ist 40m bei Sichtverbindung und 20m bei Hindernissen (z.B. wenn man den Sender hinten in die Hosentasche steckt).

Aber ich kann mir keine Situation vorstellen, wo ich das Mikrofon auf so eine große Distanz verwenden müsste.

Unboxing

Das Set kommt in einer praktischen Schutztasche.

Hier könnt ihr sehen, was alles dabei ist:

Der Sender hat bereits ein Mikrofon eingebaut, ihr könnt aber auch das Lavalier Mikrofon anschließen. Das lässt sich leichter verstecken, bzw. sollte man damit die Tonqualität noch etwas verbessern können.

Der Fellwindschutz wird einfach auf den Sender gesteckt (genau wie beim Rode Wireless Go):

Es gibt auch eine kurze Anleitung:

Eigentlich ist alles dabei, um gleich loslegen zu können
(nur für neuere iPhones braucht man eventuell noch ein Adapterkabel).

Moman C2 @ momanplay Moman C2 @ amazon.de Rode Wireless Go Rode Interview Adapter Artillery Genius 3D Printer (Banggood) UHU allplast (zum Kleben von 3D-Modellen) Wind Muff + Popschutz (für den Interview-Adapter) iPhone Adapter-Kabel Y-Kabel um Kopfhörer und Mikrofon am Smartphone anschließen zu können

Erster Test am Gimbal

Unser erster Test war mit dem Gimbal. Ich habe einen sehr kleinen und leichten Gimbal, ich könnte eine Kamera mit einem großen Mikrofon niemals darauf balancieren.

Hier kann so ein Funkmikrofon-System seine Stärken ausspielen. Trotzdem war bei meinem kleinen Gimbal dann nicht genug Platz zum Gimbal-Motor. Aber ich hatte die Idee den Empfänger einfach auf das Objektiv zu stecken.

Es war ein windiger Tag, der Fellwindschutz war jedoch sehr effektiv, um den Wind rauszufiltern.

Am ersten Drehtag hat leider der Ton übersteuert, v.a. wenn das Mikrofon sehr nah am Mund war. Ich hatte den Gain am Funkmikrofon auf der niedrigsten Stufe und an der Kamera auf 10 eingestellt.

Wir mussten die Szene am nächsten Tag noch einmal wiederholen. Diesmal hatte ich den Gain an der Kamera auf 5 reduziert und dann hat alles gepasst.

Online Yoga Class (mit dem Smartphone)

Jetzt wegen der Pandemie sind Online Videokoferenzen sehr angesagt, z.B. Zoom-Calls. Ich hatte daher die Idee mit Patricia eine virtuelle Yoga-Klasse zu filmen. Dafür sollte so ein Funkmikrofon eigentlich ideal sein. Man kann damit den Kursleiter auch dann noch versteht, wenn er eine Übung macht und weiter weg von der Kamera steht.

Ich habe mit dem Samsung S10+ gefilmt, da ich den Adapter für das iPhone nicht hatte.

Man kann natürlich auch einen Laptop verwenden oder am Laptop sogar noch seine DSLR anschließen, um eine optimale Bildqualität zu haben.

Das Mikrofon kann man am Shirt oder auch unter dem Shirt am Sport-BH befestigen.

Dieses Setup hat sehr gut funktioniert. Der Raum hatte wegen dem Holzboden und den nackten Wänden ziemlich viel Hall. Mit dem Funkmikrofon konnte der Hall jedoch deutlich reduziert werden und die Stimme von Patricia war viel klarer zu verstehen.

Ein Learning war, dass man für solche Yoga-Klassen besser den Windschutz montiert, da man sonst das Atmen hören kann (es klingt wie starker Wind im Mikrofon).

Wir hatten keine Tonausfälle, die Verbindung zwischen Sender und Empfänger war immer vorhanden.

Entferungstest

Als nächstes haben wir getestet, wie weit der Empfang des Mikrofons reicht.

Ich habe dafür an meinem 3D-Drucker einen Mikrofonadapter gedruckt, um das Mikrofon in ein Interview-Mikrofon zu verwandeln (siehe weiter unten).

Ich habe einen Schaumstoff-Popschutz und einen Fellwindschutz befestigt, da es sehr windig war. Das hat sehr geholfen.

Mit Sichtverbindung hat das Mikrofon weit über die angegeben 40m Maximalreichweite funktioniert. Ohne Sichtverbindung gab es die ersten Verbindungs-Abbrüche bei 30m, was aber noch immer über den angegebenen 20m liegt.

Wenn man das drinnen macht, wäre ich aber sehr vorsichtig. Bei vielen aktiven WIFI-Geräten kann die Verbindung schon abbrechen, wenn man in den nächsten Raum geht. Aber ich wüsste nicht, wie man jemanden durch die Wand filmen will.

Interview Adapter mit dem 3D Drucker drucken

Für den Entferungstest habe ich wie gesagt einen Mikrofonadapter mit dem 3D-Drucker gedruckt. Ich habe den Artillery Genius. Es gibt dieses Teil übrigens auch von Rode für „schlappe“ 30 Euro.

Ich habe den Adapter in 2 Teilen gedruckt, da das viel einfacher war und ich den oberen Teil so bereits vorab testen konnte:

Dann habe ich die beiden Teile zusammengeklebt:

Ihr könnt das 3D-Modell hier von Thingiverse runterladen: click here

Vergleich mit dem Rode Wireless Go

Das Moman C2 misst 50 mm * 44.5 mm * 15 mm und der Sender beim Rode Wireless Go 44 mm × 45.3 mm × 18.5 mm. Das Moman ist fast genauso groß nur etwas länger was sehr beeindruckend ist, wenn man bedenkt, dass das Rode das kleinste Funkmikrofonsystem der Welt war.

Einerseits hat das Wireless Go keinen Bildschirm am Sender, d.h. man muss immer zur Kamera gehen um zu sehen, ob es funktioniert. Andererseits hat der Empfänger des Wireless Go ein Farb-LCD. Aber die OLED-Anzeige des Moman ist viel besser abzulesen, v.a. in der Sonne.

Die Anzeige der Aussteuerung ist am Moman leider nicht sehr empfindlich, man muss aufs Mikrofon tippen um einen Ausschlag zu sehen. Das reicht aber um die Verbindung zu testen und man hat sowieso eine Anzeige an der Kamera.

Das Moman kommt mit einer hübschen Schutztasche und sehr viel Zubehör für einen besseren Preis, bei Rode muss man für Zubehör viel hinblättern.

Beide Mikrofone klingen fast gleich. Die einzigen Unterschiede sind, dass das Moman etwas lauter ist und das Rode etwas stärkere Mitten hat. Das lässt sich leicht angleichen, wenn man die Mitten am Rode senkt oder am Moman anhebt.

Ich mag auch beim Moman, dass es kein Branding am Clip gibt. Es ist daher einfacher für kommerzielle Drehs zu verwenden. Viele überkleben aus diesem Grund den Schriftzug.

Da das Rode teurer ist, werde ich es zurückschicken.

Fazit

Ok, was ist jetzt mein Fazit? Ich finde das Moman Mikrofon klingt wirklich gut und ich mag, dass es so klein ist. Vielleicht ist die Betriebsdauer von 7 Stunden etwas übertrieben, das wäre mit dieser Größe wohl nicht möglich.

Wichtig ist, dass ihr das Mikrofon und den Gain in der Kamera nicht zu laut einstellt, da der Ton sonst übersteuern kann. Ich lasse die dB-Einstellung am Funkmikrofon immer auf der niedrigsten Stufe, damit kein Rauschen entsteht.

Das Moman ist prinzipiell etwas lauter als das Rode. Wenn man den Ton verstärkt, kann man bei beiden Mikrofonen ein Rauschen hören. Das kann man mit einem Denoise-Plugin entfernen, wenn man will.

Was den Windschutz betrifft: Passt auf, wenn ihr den Winschutz einfach so draufsteckt, wird er nicht halten. Ihr müsst zuerst das Fell etwas zur Seite schieben, erst dann solltet ihr ihn befestigen. Etwas hin- und herdrehen, damit eine gute Verbindung entsteht.

Insgesamt kann ich das Moman C2 sehr empfehlen.

Das war’s, bitte lasst einen Kommentar da, wenn mein Test für euch hilfreich ist oder wenn ihr Fragen habt. Ich habe inzwischen auch einen Artikel über die 10 besten kreativen Setups mit einem drahtlosen Funkmikrofon geschrieben, ihr findet den Artikel hier.

Bis nächstes Mal!

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Der Artikel ist auch in English verfügbar.

Kommentare

3 Antworten zu „Moman C2 kabelloses Funkmikrofon im Test 🎤 der Rode Wireless Go Killer?“

  1. Avatar von Laura
    Laura

    Hi Bernhard,
    Ich war lange auf der Suche nach einem Mikrofon für meine Yoga Klassen. Dein Beitrag ist super hilfreich und hat mir bei der Kaufentscheidung sehr geholfen!
    Leider stimmt etwas mit der Einstellung nicht, ich muss direkt in das Mikrofon laut reinsprechen, dass überhaupt ein Ton erkannt wird, egal ob mit dem internen Mikrofon oder dem Lavalier. Ich habe auch Schwierigkeiten das Zoom Meeting mit Mikrofon zu veranstalten, es wird weder beim IPhone noch beim MacBook erkannt, obwohl ich das richtige Kabel benutze (TRRS)
    Vielleicht hast du eine Lösung dafür bevor ich das Gerät wieder zurückschicke.
    Liebe Grüße Laura

    1. Avatar von schwimmlehrer
      schwimmlehrer

      Hallo Laura, danke für das Lob, grundsätzlich: Wenn du mit laut reinsprechen meinst, dass dann das Audio-Meter am Empfänger einen Ausschlag zeigt, das ist leider ein Problem, das alle „Budget-Funk-Mikrofone“ haben. Vgl. meine Passage im Review: „Die Anzeige der Aussteuerung ist am Moman leider nicht sehr empfindlich, man muss aufs Mikrofon tippen um einen Ausschlag zu sehen. Das reicht aber um die Verbindung zu testen und man hat sowieso eine Anzeige an der Kamera.“
      Wieso das Mikrofon am iPhone oder MacBook nicht erkannt wird, kann ich schwer sagen. Vielleicht kennst du jemanden, der ein Android Phone (z.B. Samsung) hat (mit Klinkenanschluss für Mikrofon/Kopfhörer), dann könntest du testen, ob es grundsätzlich am Mikrofon oder am iPhone liegt. Ich habe leider keine Erfahrungen mit MacBook, aber bei Windows (und Smartphone) muss man ggf. auf das Mikrofon umschalten, damit er eben nicht das interne Laptop-Mikrofon verwendet. Bekommst du gar keinen Ton oder den Ton vom internen Laptop/Smartphone-Mikrofon? Du könntest auch probieren das Lavalier-Mikrofon direkt an den Laptop anzuschließen, falls das Kabel passt oder du einen Adapter hast, dann kannst du sehen ob es an der Funkstrecke liegt oder an den Einstellungen im Laptop.

    2. Avatar von schwimmlehrer
      schwimmlehrer

      Aja noch eine Idee, falls du das nicht sowieso schon probiert hast: Du kannst am Empfänger statt einen Laptop/einem Smartphone auch direkt Kopfhörer anschließen. Wenn das funktioniert, dann liegt es definitiv an den Einstellungen am Laptop/Smartphone und nicht am Mikrofon. Dann ist die Frage, ob bei den Einstellungen am Laptop/Smartphone irgend etwas nicht stimmt.

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