Samson Q2U vs. Shure MV7 – was ist das beste Einsteiger-Mikrofon 🎤 für Streaming/Zoom/Discord/Twitch/MS Teams/Podcasts 2021? 💬

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Als letztes Puzzleteil für mein Homeoffice/Streaming/Podcast-Setup fehlt mir noch ein gutes und preiswertes Mikrofon. Deswegen will ich heute 2 Mikrofone gegeneinander antreten lassen, und zwar das Samson Q2U (ca. 70 Euro) gegen das Shure MV7 (ca. 250 Euro). Vom Preis her ist das wie ein Kampf David gegen Goliath. Welches Mikrofon glaubt ihr werde ich schlussendlich behalten? Oder werde ich vielleicht gleich zum Profi-Mikrofon Shure SM7B für 400 Euro greifen? Und ist das neue Samson Q9U (ca. 200 Euro) ein würdiger Nachfolger des Q2U?

Video

Einleitung

Dynamische Mikrofone vs. Kondensatormikrofone

Beides sind dynamische Mikrofone. Ich brauche so ein Mikrofon, da ich vor einer Wand sitze und das erzeugt ein ziemliches Echo, da der Schall von der Wand zurückgeworfen wird.

Dynamische Mikrofone können (anders als Kondensatormikrofone) Umgebungsgeräusche ziemlich gut ausblenden und man muss mit dem Mund immer sehr nahe zum Mikrofon sein, was mich gleich zum nächsten Punkt bringt.

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Wieso der Look so wichtig ist

Für Streaming (z.B. OBS, Twitch), Video/Audio-Konferenzen (Zoom, MS Teams, E-Learning, Discord, Clubhouse, etc.) und Podcasts ist es natürlich kein Problem, wenn man nahe am Mikrofon sitzen muss. Ganz im Gegenteil, ein cooles Mikrofon ist geradezu zum Markenzeichen für Qualität geworden, da es eben immer im Bild zu sehen ist.

Das hat Shure scheinbar erkannt und ein riesiges Branding auf die Seite ihres neuen Mikrofons gepresst.

Es ist durchaus ein hübsches Mikrofon und sieht vielleicht sogar mehr wie ein Radio/Broadcast-Mikrofon aus, als das Samson. Ich will aber eigentlich kein permanentes Product-Placement in meinen Videos (außer Shure bezahlt mich dafür).

Dieser YouTuber hat das Logo einfach entfernt

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XLR vs. USB

Als Gold-Standard gilt das Shure SM7B (ca. 400 Euro). Es ist jedoch ein reines XLR-Mikrofon, d.h. man braucht noch einen eigenen Verstärker/Mixer (ca. 100 Euro).

Die Mikrofone, die ich heute teste, haben zwar auch eine XLR-Option, können aber zusätzlich direkt über USB an den PC angeschlossen werden.

Das ist ein großer Vorteil, erstens da ich natürlich als Einsteiger nicht gleich 500 Euro investieren und ich z.B. auch mal mit meinem Smartphone unterwegs aufnehmen will.

Trotzdem sollte schon mit diesen 2 Mikrofonen eine weit bessere Tonqualität zu erzielen sein, als es mit ganz einfachen Lavalier- oder Kameramikrofonen möglich ist.

Weil wenn man letztere direkt am 3,5 mm Klinkenanschluss des PCs anschließt, handelt man sich alle möglichen Interferenzen an, hat mit sehr viel Rauschen zu kämpfen und diese Mikrofone nehmen wirklich alle Geräusche in der Umgebung auf (Straßenlärm, Computerlüfter, Tastatur, etc.).

Ich will an dieser Stelle noch anmerken, dass so ein USB- bzw. XLR-Mikrofon trotzdem kein Ersatz für ein Kamera-Mikrofon ist, da man eben so nah am Mikrofon sitzen muss und es v.a. nicht einfach direkt an eine DSLR am Mikrofon-Eingang anschließen kann, sondern immer einen Computer braucht (außer man hat eine Cinema-Kamera mit XLR-Eingängen). Die Mikrofone, die ich heute teste, kann man also nicht universell in allen möglichen Situationen einsetzen.

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Lieferumfang

Hier seht ihr die Verpackungen der beiden Mikrofone:

Shure MV7

Das Shure MV7 wird mit folgendem Zubehör geliefert:

  • Mikrofon
  • Schaumstoff-Popschutz
  • Micro-USB auf USB-A Kabel (3 m)
  • Micro-USB auf USB-C Kabel (3 m)
  • Adapter
  • Quick Start Guide (Motiv Desktop App)

Q2U

Lieferumfang Samson Q2U:

  • Mikrofon
  • Schaumstoff-Popschutz
  • Mikrofonclip
  • Stativständer (aus Plastik)
  • Stativständerverlängerung
  • USB-Kabel (2,25 m)
  • XLR-Kabel (3 m)
  • Tasche
  • Anleitung

Samson ist hier der Gewinner. Zur Verteidigung des Shures muss man sagen, dass es eine Aufhängung bereits integriert hat.

Größenvergleich

Hier seht ihr noch einen Größenvergleich der beiden Mikrofone:

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Installation

Ich habe beide Mikrofone über USB angeschlossen. Peinlich ist die Ausstattung mit Mini- bzw. Micro-USB. Besonders für das Shure, da es erst Ende 2020 erschienen ist und da sollte USB-C eigentlich schon lange selbstverständlich sein.

Das Samson wird mit einem Tischstativ geliefert:

Ich habe bereits einen Mikrofon-Arm und dort kann ich das Shure direkt anschrauben.

Bedienung

Das Shure hat eine Touchbedienung, um das Mikrofon stumm zu schalten bzw. um die Lautstärke zu verändern. (Man kann sogar Audio vom Computer mit dem Mikrofon-Audio mischen und am Kopfhörerausgang ausgeben!)

Das ist eine gute Idee, da man das vielleicht nicht auf der Aufnahme hört. Andererseits kann man leicht wo ankommen und etwas verändern (Touch kann man aber sperren).

Beim Samson gibt es einen Schalter zum Ein- und Ausschalten sowie einen Lautstärkeregler für die Kopfhörer.

Wenn man die bedient, hört man das definitiv auf der Aufnahme. Andererseits kann man den Button kaum verfehlen und kann ihn blind bedienen, beim Shure ist das immer ein ziemliches Gefummle.

Mikrofone im Test

Klang

Ein riesiger Vorteil ist die beim Shure mitgelieferte Software, mit der man den Klang bereits bei der Aufnahme beeinflussen kann.

Beim Samson muss man die Lautstärke über das Betriebssystem einstellen.

Hier könnt ihr verschiedene Beispiele hören (am besten mit Kopfhörern, sonst werdet ihr keinen Unterschied bemerken):

Ich habe zur Aufnahme das Freeware-Programm OBS verwendet und die Laustärke in Windows auf 100% gestellt.

Man merkt, dass die dynamischen Mikrofone klarer zu hören sind und das Kondensatormikrofon mehr Echo hat. Das Q2U klingt für mich wärmer und voller, das MV7 relativ flach und dünn. (Natürlich könnte man alles mittels EQ ändern.)

Umgebungsgeräusche

Die Mikrofone haben eine Nierencharakteristik und blenden Töne neben und v.a. hinter dem Mikrofon aus:

Hier hat ein Kondensatormikrofon große Nachteile, Geräusche seitlich und hinter dem Mikrofon werden kaum unterdrückt.

Man will z.B. keine Tipp- oder Klickgeräusche auf der Aufnahme haben:

Das Shure hat die Tippgeräusche am besten unterdrückt. Wahrscheinlich aber deswegen, weil ich es auf einem Boom-Arm montiert hatte. Man könnte genauso gut das Samson am Boom-Arm montieren und dann wäre das Ergebnis sicher ähnlich.

Poplaute und Zischlaute

Poplaute sind z.B. Wörter, die mit „P“ beginnen und die man in der Aufnahme wie kleine Explosionen hört, wenn man keinen Schaumstoffschutz verwendet.

Das ist definitiv eine Schwäche beim Shure, da der Schaumstoff an der Spitze sehr dünn und zu Nahe an der Mikrofon-Kapsel ist.

Man kann das vermeiden, indem man einen anderen Popschutz verwendet oder mehr am Mikrofon vorbei redet (Mikrofon wird seitlich montiert). Letztes habe ich in den Videos gemacht.

Man kann auch den (längeren) Popschutz vom Shure SM7B verwenden, auch wenn das dann vielleicht etwas seltsam aussieht.

Bediengeräusche

Wichtig ist für mich, dass man nicht hört, wenn ich z.B. den Tisch berühre oder die Position des Mikrofon am Mikrofonarm bzw. Tischständer verändere.

Der Vorteil vom Shure ist, dass es Bediengeräusche ganz gut ausblendet und aufgrund der Touch-Bedienung kann man es auch verstellen, ohne dass man das auf der Aufnahme hört.

Aufgrund der Baumform wäre eine Befestigung in einer Mikrofonspinne auch kaum möglich. Beim Samson ist das hingegen problemlos möglich.

Wenn man ein Mikrofon will, dass Bediengeräusche fast gänzlich ausblendet, sollte man gleich zum Shure SM7B greifen.

Rauschen

Hier könnt ihr das Grundrauschen der Mikrofone hören:

Das MV7 schneidet hier deutlich am besten ab. Damit kann man es auch verwenden, wenn man etwas weiter weg vom Mikrofon sprechen will, da man das Signal noch besser verstärken kann, ohne dass das Rauschen zu laut wird.

Das Samson hat leider ein stärkeres Grundrauschen. Ich habe hier jedoch nur die USB-Funktion getestet! Wenn man die Mikrofone über XLR an einem Audio-Interface anschließt, hängt das Rauschverhalten dann mehr von der Qualität dieses externen Verstärkers ab. Spricht man immer nah am Mikrofon, ist das aber sowieso kein Problem.

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Samson Q9U

Samson hat aktuell (Anfang 2021) ein neues Mikrofon herausgebracht, das Q9U:

Ich hatte große Hoffnungen für dieses Mikrofon, da es mehr wie ein Radio/Broadcast-Mikrofon aussieht (ähnlich dem Shure MV7 bzw. SM7B).

Das Q2U sieht ja wie ein Gesangsmikrofon aus und das ist vermutlich auch der Grund dafür, wieso es praktisch kein Twitch-Streamer verwendet.

Ich hatte mir das Q9U bestellt, jedoch gleich wieder zurückgeschickt, da es leider eine ganze Reihe von Problemen hat:

  • sehr dumpfer Klang
  • sehr schlechte Abschirmung gegen Bediengeräusche
  • Die Gabel/Halterung ist eigentlich sinnlos, da man das Mikrofon darin kaum verstellen kann (Halterung ist zu klein oder das Mikrofon zu groß)
  • kann die Schrauben nicht fixieren bei der Halterung
  • sehr schwer und groß
  • bei manchen Leuten (nicht bei mir) ist sogar die Schraube von der Gabel/Halterung abgebrochen (und damit kann man das Mikrofon nicht mehr montieren)

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Fazit

Welches Mikrofon werde ich behalten? Ich muss zugeben, dass diese Frage für mich nicht so leicht zu beantworten ist.

Vom Klang her gefällt mir das Samson Q2U viel besser als das Shure MV7. Er klingt viel wärmer und voller, das MV7 ist hingegen sehr mittenbetont, kann dafür aber Umgebungsgeräusche vielleicht am besten unterdrücken.

Leider rauscht das Q2U stärker (zumindest über USB). Das heißt man muss wirklich nah davon reden, weil sonst beim Verstärken des Signals das Rauschen hörbar wird. (Natürlich kann man immer das Rauschen entfernen, was aber doch einigermaßen lästig ist.)

Vom Aussehen her würde ich eindeutig das MV7 bevorzugen, auch wenn das riesige Logo negativ ins Auge sticht. Das Q2U sieht einfach mehr wie ein Gesangsmikrofon aus und passt nicht wirklich in ein Streaming-Setup. Natürlich kann man es auch in einer Mikrofon-Spinne und auf einem Boom-Arm montieren, ggf. noch mit einem extra Pop-Filter. Das ändert aber am Aussehen nicht wirklich viel.

Die mitgelieferte Software ist ebenfalls ein starkes Argument für das Shure MV7. Aber ich glaube ich würde sowieso eher wenig verstellen, bzw. mache ich alles in OBS bzw. in der Nachbearbeitung.

Schlussendlich werde ich mich wohl doch aufgrund des Klangs und des viel günstigeren Preises von 70 Euro für das Samson Q2U entscheiden. Ich streame nicht so oft und daher kann ich (noch) nicht wirklich rechtfertigen, 250 Euro für ein Mikrofon auszugeben (und schon gar nicht 400 Euro für ein SM7B und noch mehr für ein Audio-Interface).

Irgendwann einmal kann ich mir für das Geld, das ich jetzt spare ein Audio-Interface kaufen. Und wenn ich wirklich viel streame, dazu noch das Shure SM7B gönnen, das sicher noch einmal einige Vorteile gegenüber den beiden hier getesteten Mikrofonen hat. Z.B. einen noch besseren Klang, eine noch bessere Abschirmung gegen Bediengeräusche (z.B. wenn man den Boom-Arm verstellt) und nicht zu vergessen ein professionelles Aussehen ohne riesiges Shure-Branding.

Ich hoffe mein Vergleich war hilfreich für eure Kaufentscheidung. Wenn ihr irgendwelche Fragen und Anmerkungen habt, freue ich mich über Kommentare. Egal wie ihr euch entscheidet, ich wünsche euch viel Spaß beim Streamen und Aufnehmen! Bis nächstes Mal, tschüüss!

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