Tipp 6: Meine Fotos damals und heute (Fortsetzung)
Lösung der Aufgabe 4
Das Foto links ist ein typisches Foto das entsteht, wenn man einem Fremden die Kamera in die Hand drückt:
- Die Person ist in der Mitte und nicht im goldenen Schnitt.
- Das Foto ist mitten am Tag entstanden bei starkem Sonnenlicht.
- Der Horizont ist in der Mitte.
- Die Linie des Horizonts geht durch den Kopf der Person und der Kopf hat wenig Kontrast zu den Bergen dahinter.
Licht ist sehr wichtig bei der Fotografie, bei Hobbyfotografen gibt es oft das Missverständnis, dass nur dann ein gutes Foto entsteht, wenn man wartet bis die Sonne herauskommt.
Genau das Gegenteil ist der Fall! Das harte Licht der Sonne führt zu starken Kontrasten und harten Schatten, die Personen älter aussehen lassen, als sie wirklich sind (alle Falten werden sichtbar). Es entstehen „ausgebrannte“ Flächen, die Kamera kann so extreme Unterschiede zwischen hell und dunkel nicht auflösen.
Das Foto rechts ist von einem verregneten Wandertag, aber die Portraits die bei diesem weichen Licht entstanden sind, können in dieser Qualität an keinem sonnigen Tag gemacht werden.
Tipp 7: Was ist ein gutes Foto?
Die Punkte, die ich gerade angesprochen habe, sind für ein gutes Foto wichtig. Aber noch wichtiger ist bei einem Foto folgendes:
- Thema/Titel
- Motiv (Subject)
- Botschaft (Message)
- Geschichte (Story)
- Emotion
- Betrachter soll im Foto bleiben
Ein Foto kann natürlich nicht alle diese Punkte beinhalten, aber je mehr desto besser.
Zunächst sollte ein Foto ein Thema bzw. einen Titel haben. Um (d)ein Foto zu beurteilen stelle die Frage: „Was ist das Thema dieses Fotos? Welchen Titel gebe ich dem Foto?“. Oft passiert auf einem Foto alles mögliche oder es gibt alle möglichen Dinge. Bei einem starken Foto gibt es aber eine klare Antwort auf diese Fragen.
Hier ist eines meiner Fotos. Es ist klar, dass das Thema dieses Fotos die „Dolomiten: Drei Zinnen (Nordseite)“ sind. Oft macht man ein Foto einer Berglandschaft, weil sie so schön ist. Aber „Berge bei Sonnenuntergang“ ist kein besonderes Thema und wird kein „gutes“ Foto sein.
https://www.instagram.com/p/Bk9q0SJA1QJ/?taken-by=bernhard.herzog
Eine gutes Foto hat genau ein Motiv bzw. „Subject“, um das es in dem Foto geht, egal ob es eine Person oder ein Ding ist. Natürlich kann es auch einen Personengrupppe sein, wenn das für die Aussage relevant ist. Beim Foto oben wären das die drei Zinnen.
Ein gutes Foto hat eine Botschaft. Das ist insbesondere wichtig für den Fotojournalismus, man will mit dem Foto etwas aussagen. Hier ist das Gewinnerfoto des WorldPressPhoto Awards 2017 (Titel: „An Assassination in Turkey“)
https://www.instagram.com/p/BQcw9XxFPXY/?tagged=worldpressphoto2017
Gut ist, wenn man mit dem Foto eine Geschichte erzählt. D.h. der Betrachter kann sich vorstellen, was vorher passiert ist und was nachher passieren wird.
https://www.instagram.com/p/BWaaV8EBH3u/?tagged=jonathanbachman
Emotion ist für mich der wichtigste Punkt in einem Foto. Ein Foto kann schlecht gemacht sein, wenn es eine Emotion ausdrückt bzw. beim Betrachter hervorruft, ist es ein gutes Foto.
https://www.instagram.com/p/BevMwqfB6Qr/?taken-by=bernhard.herzog
Aufgabe 5: Überlege dir bitte auf einem Blatt Papier, welche Emotionen das alles sein können!
Gehe zur nächsten Seite, wenn du mit der Aufgabe fertig bist!
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